Donnerstag, 3. März 2011

Sozialismus, I

Die Idee des Sozialismus ist u.a. auch aus dem Widerstand gegen alle Formen des Kapitalismus hervorgegangen, jener Gesellschaftsform, die menschliche Bedürfnisse und Menschen selber auf Waren- und Warenverhältnisse reduziert.
Dies geschieht u.a. unter der geistigen Vorherrschaft einer spezifischen Interpretation des christlichen Glaubens (wie z.B. des Calvinismus, amerik. Protestantismus) welcher die Tendenz zur einseitigen materiellen
Bereicherung reativ kleiner Gruppen forciert, dies zum alleinigen Schaden auch jener ernsthaft tätiger Schichten einer jeweiligen Bevölkerung.
So lange der Kapitalismus existiert, wird eine gewisse Form des alternativen Projektes dazu ebenfalls existieren. (auch wenn deutsche Ex-Politiker wie etwa Helmut Schmidt keine Vorstellung von "alternativer² Politik zu haben scheinen, -> siehe Interview Band von Sandra Maischberger (nTV)
³wer eine Vision hat, sollte zum Arzt gehen,...²

Ebensowenig ist die Idee des Sozialismus historisch gescheitert, "zu ungunsten der jeweiligen Bevölkerungen³. (Zitat: Olav Henkel) Sozialistische Politik hat immer versucht via geplanter Wirtschaft und vernünftigen an
Menschen und dem Überleben ihres Umfelds/ der Mitwelt orientierten Wirtschaftsprognosen für die Zukunft, das Wohlergehen und die Gesundheit der gesamten Bevölkerung ohne einseitige Schichtung in Hinblick auf den Profit einzelner in den Vordergrund zu stellen.
Fehler und Irrtümer sind hier wie bei anderen politischen Projekten immanent und gehören zum Weg einer derartigen Politik, die im Gegensatz zum Kapitalismus nicht danach trachtet sich historisch zu verabsolutieren,
sondern durchaus nur als Mittel zum Ziele einer gerechteren und humaneren Gesellschaft begreift.
Die extreme Ausbeutung und Entfremdung grosser Menschengruppen von Ihrem eigentlichen und möglichen freien Leben durch den Konsum immer wieder erneuerter Verbrauchsobjekte, zementiert eine inzwischen gesellschaftlich anerkannte Form der Ersatzbefriedigung, die in der "als größtmögliches Glück" vorgespiegelten Warenwelt das eventuelle sorglosere und humanere Glück ohne Konsumorientierung und Verbrauerhaltung dagegen ausblendet und verleugnet. So sehen Kreise der Kirchen die Möglichkeit für ein glückvolles Leben, aber erst nach dem Tode, etwa im Paradies voraus.
Der Mensch als Konsument verdinglicht und zum Spielstein der Wirtschaftslenker und Politiker reduziert, soll quasi wie die Ratte im Labyrinth Funktionen erfüllen, die ihm selbst weitgehend fremd und
übergeordnet sind, deren Ziele er/sie weder begreifen noch irgendwie anschaulich erfassen soll.
Die Funktion des Konsumenten/ Verbrauchers schliesst trotz, auch vernünftiger Versuche oberflächlicher Beratung desselben, eine bewußte und mitbestimmende oder auch nur mitverantwortliche Haltung gegenüber der Kreation von/in Warenprozessen aus. Deren Resultat in Form beliebiger Güter "einfach und segensreich³ über die dem Kapitalismus ausgelieferten Menschen und sonstigen Teile der Schöpfung ausgeschüttet werden. Die Konsumentenhaltung hat inzwischen derart tiefgreifend die sozialen Strukturen und das Verhalten der einzelnen Menschen zueinander verändert, (wie auch schon vielsagend in den 50er bis 70er Jahren erkannt ...), daß eine Austauschbarkeit der Beziehung untereinander entstanden ist, die u.a.
Reste des sozialen Miteinander grosser Teile, der betroffenen europäischen wie amerikanischen Bevölkerungen ausgehöhlt haben.
Inzwischen wird in der Folge verstärkt nach einer "neuen spirituellen Sinngebung² im Kapitalismus und durch Ihn gesucht, ohne den Verursacher dieses spirituellen und inhaltlichen Mangels auch nur in Augenschein nehmen zu wollen: dem Kapitalismus ist es gelungen auch noch die Suche nach einem Sinn in ihm zur Ware zu machen.

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