Montag, 16. Januar 2012

Wissen und Kultur 2.1

Wissen und Kulturförderung dient in der Konsumgesellschaft nur zur Abfüllung mit irgendwelchen der zahlreichen „notwendigen“ und stetig gesammelten Fakten, die zur Kenntnis gelangen, vermittelt wurden „müssen“, aber im Gegensatz dazu oft zu keiner weiteren, höheren Erkenntnis befördern, zu keinem höheren Bewusstseinszustand verhelfen, oder zur Partizipation an geschilderten Vorgängen/ Umständen, anleitende Konsequenz haben.

1. Es wird zumeist nur spekulatives, eindeutiges vorherbestimmtes und abgewogenes Material geliefert, „gesendet“. Nicht um damit Alternativen und differierende Sichtweisen zu erarbeiten, Interpretationen zu erlauben, sondern an dem bewusst massiv befestigten, zementierten, herrschenden, bestehenden Machtmodell Alternativ-los festzuhalten.

Wissen wird nur unbewusst, unter der Oberfläche der Erkenntnis konsumiert, wie andere, real belastenden Waren, Konsumartikel die nur als weitere Belastung empfunden werden, als Ballast, der keine Befreiung davon, damit, dadurch ermöglicht.
Medial anzutreffende, bemerkbare Wissensvermittlung oder Vermittlung von sogn. „Fakten“ beschränkt sich in den bekannten Medien (TV, Radio, FILM) darauf, alternative Sichtweisen auszuklammern, nicht zu ermöglichen, zu blockieren, nicht anzudenken, auszugrenzen, nicht zu erlauben, zu verhöhnen und sich nur weiter in bekannten, etablierten Konsum Schemen der einseitigen Vernutzung, Dienstbarmachung und allgegenwärtigen Ausbeutung, im Kreise zu bewegen.

2. Wie ebenso vorrangig nur derartige Strukturen vermittelt werden, in partiellen spektakulären Simulationen darin zur Schau gelangen, die real existierende Abhängigkeiten und Verflechtungen glorifizieren, wie Möglichkeiten individueller Verwirklichung ausklammern und zu verschleiern helfen.
Der künstlerische Tätigkeitsbereich wird als vom „realen“ Leben abgetrennte Welt oder nur als zusätzliches, weiteres gewinnbringend auszuschöpfendes „Geschäftsmodell“ gesehen und "über-professionell" geschmeidig präsentiert, als weiteres, rein marktorientiertes „Spielfeld“ betrachtet und kaum als Möglichkeit vermittelt, entsprechend tiefgreifende/tiefgehende, persönliche Entwicklung/ gelebte Erfahrung darin/ dadurch zu erzielen. So wird jeglicher (rein wirtschaftlich monetär gefärbter) "Erfolg" höchstens als wirtschaftliche Konsequenz und Lohn einer an entsprechender „Leistung“ gemessenen, wie marktkonformen Karriere aufgezeigt.
Unterwürfig, unterworfenes Schaffen im Auftrag und Im Dienste der anderen, höheren, herrschenden, wird allseits "gepredigt",verkündet und voraus eilend, demütig darauf verwiesen, als sei nur darin "gerechte" Erfüllung und brave Erfolgschance der angeblich "Tüchtigen" und Angepassten, Recht-schaffenden darin  "vermittelt" möglich und anwesend.
Brave, konforme Karrieremöglichkeiten und angepasstes (als angemessen gefordertes) Verhalten soll sich auch hier "auszahlen" und entsprechend affirmativ belohnt sein.

Eine andere und gelebte/belebte/lebendige Lebens-Kunst wird ignoriert, oder verniedlicht, bisweilen als wirtschaftlich nutzlose, leere Außenseiterrolle verunglimpft. Besonders dessen Formen, welche vom allgemein herrschenden Konsum und Verwertungsmodell in vieler Hinsicht zu stark ablenken, abweichen und in andere Lebensrichtungen weisen, auf andere Lebensziele hin orientiert sein könnten und "reale", als fremd und befremdlich vermittelte und als unsozial gewertete "Autonomie" unterschwellig zu befördern beabsichtigen.

3. Aspiranten auf jegliche Karriere in Medien und medial massiv positionierte Vertreter bekannter Verwertungsschemata übertreffen sich daher auch gegenseitig mit ebensolchen, angepassten/anpassenden/ gewöhnlich wie stumpfsinnig haltenden Meldungen und Schein-Erkenntnissen, die freie Kunst herabwürdigen, an den Rand des Lebens zu drängen versuchen, um ihr jegliches, human orientierte, konstruktive, wie befreiendes Potential abzuerkennen.
Die Resultate dessen, eben jener "Kunst", als: „Ist das überhaupt noch Kunst?“  möglichst so zu drehen und vorzustellen versuchen, das nur deren eindimensionale kommerzielle Würdigung als alleinverbindliche Dimension, deren Aussagekraft als höchste qualitative Wertschätzung von Kunst und Kunstwerk, quasi wohlwollend darüber schwebend, dieser zukomme und allein angemessene, ihr entsprechend als urteilsbildenen alleinverbindliche Evalutationsmaxime zugesprochen werden könne.

Ebenso soll aktive geistige, wie spirituelle Schulung und Beschäftigung möglichst "bitte" ("ist doch pubertär, oder?", verkünden lächelnd sichtlich gereifte "Moderatoren" der sie beherrschenden Anpassungsarmada) nicht dazu mit-ver-helfen, etablierte Herrschaftsinteressen konkret in Frage zu stellen, zu durchleuchten, sondern real nur dazu dienen, in Verwertung und Profitstreben, kommerzielle Aktivitäten rein affirmativ mit zu stützen, sich in allseits anzutreffende,entsprechende Märkte und Nischen einzureihen. sich jenen auch besseren Gewissens, „artig“ anzupassen und zu unterwerfen.
Bildung, ernsthaft vermittelt, die Menschen auch ein wenig mehr befreit, Freiräume und Möglichkeiten ausserhalb der Verwertungsnorm im Leben erkennen lässt und diese zu nutzen ihnen vorstellt, bleibt ausgeklammert. Etwas zu lernen/ zu leben/ zu experimentieren, das etwas anderes als unbewusst haltende, biedere Akzeptanz an vorgeblich bewährte Konzepte und massive Realitäten verspricht, das befreit statt zu belasten und die kreativ produktiven, im Menschen angelegten Fähigkeiten nicht zu verwischen, sondern zu entfalten verspricht, sich gegen Unterforderung humaner Wahrnehmungspotentiale.zu stellen, wird ein angepasstes, scheinbar umfassendes "Glück"
- (in Werbung und Marketing bis zur Ironie überdimensional und ultra hochaufgelöst oder darüber hinaus verherrlicht)
der allzu biederen gewöhnlichen, abwartenden, in der Konsequenz  lähmenden Konsum Akzeptanz entgegen gehalten

4. Die gesellschaftlich konform allseitig "pluralistisch" vermittelte Verwertungs-Haltung schafft hingegen faktisch das Gegenteil ihrer Bildungsintentionen, in Abstumpfung, Lähmung und Rückführung auf rein körperliche Daseinsformen, führt sie in ein Vegetieren auf Abruf, verführt zu stumpfer, beliebiger Akzeptanz äußerer, vorgegebener Prozesse und Warenberge, ohne entsprechend befreite Teilnahme; wie aktive gesellschaftliche Teilhabe darin.
(Zur Ironie wird jenen vermassten, über-konditionierten Menschen darauf eine Politikmüdigkeit vorgeworfen und allgemeine (absichtsvoll im Hintergrund planvoll gezüchtete)" Unfähigkeit, Willenlosigkeit und Müdigkeit, sich "zu engagieren" vorgehalten, alles Dimensionen einer gemachten, geplanten und produzierten Infantilisierung auf breiter Front, die sich dann dreist wie die SS hinstellt und die Ermatteteten, Ausgelieferten, Entkräfteten verhöhnt,  zu NICHTS mehr fähig zu sein, ..)

Darin entpuppt sich eine neue Spielart der totalitären Beherrschung und Massenbevormundung als  Kopie oder neue/erweiterte Form eines aktualisierten, "zurückgekehrten" (aber war er jemals "fort"?) Techno-Faschismus, der ebenso kalt lächelnd über Menschen zu herrschen vermag, sich über sie hinwegsetzt, wie ehedem, "damals".
Die Ghettos haben aktualisierte, virtuelle, transparente Grenzen bekommen, davon Ausgegrenzte können sich an den Vitrinen der Konsumtempeln die Nasen plattdrücken und werden bei nicht Einhalten der Konsum-Normen von als Dienstleisern operierenden, mit Logos und CI aufgehübschten Sicherheitsorganen entfernt und auf die Straßen zurück-befördert.

So findet eine fortschleichende Entmündigung in allseits möglicher, kultureller, eigen-schöpferischer ,latent bereit gestellter "Vielfalt" statt, die jedoch jede weitere Partizipationsversuche erschlägt, entmündigt und vehement auszuklammern versucht und jegliche wirkliche wirksam demokratisch orientierte Partizipation/ Teilhabe nur noch legitimierten, diplomierten, zertifizierten, evaluierten,  offiziell ernannten Experten erlaubt.
Diese offiziell erforderlichen Legitimationsprozesse, um als Experte anerkannt zu werden, eine Stimme zu haben, Gehör zu finden, erhöhen sich "progressiv und dynamisch", in fortgesetztem Lauf, schrauben entsprechende Anforderungen und daraus erwachsende Möglichkeiten immerfort in luftige Höhen, die absolut gesehen entmutigen, nur selektieren und es nur besonders daran angepassten Individuen erlauben, sich da hinein zu wagen.
Wie überall sonst in ähnlichen Prozessen, haben die verängstigten, zunehmend versteinerten Teilnehmer an jene Karrierebestrebungen dann nur noch ihr Festhalten an mühsam erreichten, in weitreichenden Abstrichen verwirklichten Führungs-Positionen und Ebenen im Sinn, und jegliche frühere, etwa angedachte Veränderungsabsicht, Kritikfähigkeit oder Marsch durch die „Insitutionen“, wird transformiert zu einem fortgesetzten Verweilen darin, im System und damit jegliches wirksane Aufbegehren vollends ad Absurdum geführt.

5. Bildung verkommt zur Marke, zur passenden Ausbildung,  zur Erlaubnis an Herrschafts- und Marktmodellen, wie völlig digitalisierten Prozessen teilhaben zu dürfen und sei es als über-glücklicher Konsument und dienstbar gehaltener Auszuführender, der jegliche Rest-Menschlichkeit  (auch darin alten faschistischen dt. Traditionen die Ehre erweisend,..)  vergisst, ausklammert, um dem Modell, der Struktur, die sich unsichtbar haltend, aber in Hierarchien laut wahrnehmbar und allseits machtvoll drohend präsentiert, (wie sagte dazu ein US Schriftsteller, "die Wirklichkeit ist wie Godzilla der immer hinter mir hertapst,..") und ihn (den Restmensch, aber war er wirklich schon mal einer,.?) zur Selbstausgabe und weiteren Benützung als Handlanger, zur Fortführung ihres überdimensional angewachsenen, "mächtig" aufgeblasenen, mit Handelsmarken dekorierten Mahlwerks zwingt.



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