Freitag, 18. Februar 2011

Die Marktwirtschaft als der gefräßige Gigant der alles erdrückt


Eine einseitig orientierte „Marktwirtschaft“ beherrscht die uns bekannte Welt, als eine Kraft die alle Lebensbereiche der lebenden Menschen aktuell bestimmt und machtvoll in ihrer dramatisch reduzierten, eindimensionalen Weltsicht einbezogen hat. Sie hat diese Welt in zu bearbeitende Parzellen, in multiple, unterschiedlich auszubeutende, unfrei gehaltene Märkte aufgeteilt.
Eine einseitig orientierte „Marktwirtschaft“ beherrscht die uns bekannte Welt, als eine Kraft die alle Lebensbereiche der lebenden Menschen aktuell bestimmt und machtvoll in ihrer dramatisch reduzierten, eindimensionalen Weltsicht einbezogen hat. Sie hat diese Welt in zu bearbeitende Parzellen, in multiple, unterschiedlich auszubeutende, unfrei gehaltene Märkte aufgeteilt.

Hinter der Zivilisation her ist die Erde voll von Schlackenbergen und Abfallhaufen, die nützlichen Erfindungen haben nicht nur hübsche Weltausstellungen und elegante Automobilsalons zur Folge, sondern es folgen ihnen auch Heere von Bergwerkarbeitern mit blassen Gesichtern und elenden Löhnen... und dass die Menschheit Dampfmaschinen und Turbinen hat, dafür zahlt sie mit unendlichen Zerstörungen im Bilde der Erde und im Bilde des Menschen... während dagegen dafür, dass der Mensch die Violine erfunden, und dafür, dass jemand die Arien im Figaro geschrieben hat, keinerlei Preis bezahlt werden muss. Mozart und Mörike haben der Welt nicht viel gekostet, sie waren wohlfeil wie der Sonnenschein, jeder Angestellte in einem technischen Büro kommt teurer.
(Hermann Hesse)

Märkte wurde imm er neu un dkünstlich geschaffen und ausgweitet, sind dann wieder verschwunden und entstehen zwanghaft täglich von neuem. Jene die zumeist unter feudaler Verwertungs-Absicht stehende Territorien bezeichnen, die angegangen, bearbeitet, ausgebeutet und danach, weil abgegrast, wieder verlassen werden müssen.
Diese erzwungene Orientierung auf einseitig ausbeutenden Wirtschaftsinteressen missachtet bewusst viele anderen, durchaus mögliche und pluralistisch angelegte, offenere Lebensperspektiven, der in ihrem Umfeld wohnenden Lebewesen. Es ist eine furchtbar unfruchtbare, eindimensionale Verwertungs-Haltung allmählich angewachsen, die alles Leben darin nur der reduzierenden, einseitigen, an Geld-Proft ausgerichteten Zwangsbewirtschaftung unterjocht. Kapitalismus als massgeblicher Faktor darin, ist dazu übergegangen, sein extrem zerstörerisches, wucherndes Wachstum als alleing bestimmenden Gradmesser für allgemein positive humane Entwicklung durchzusetzen.
Eine monopolistische Wirtschaftsform ist dadurch entstanden, eine die überhaupt nicht mehr an den basis-ökonomischen, grundsätzlichen Versorgungs Interessen der Menschen in ihr interessiert ist, und ebenso nicht ausgerichtet an einer entsprechend, harmonischen, planvollen Organisation der zur Verfügung stehenden Mittel und Ressourcen. Bestehende, natürlich gewachsene Strukturen dienen ihr nur zur oberflächlichen Tarnung ihrer Interessen die sie darum eine Zeit lang weiter bestehen lässt, bis sie dei total ekontroll eübernommen hat und auch die Reste der ursprüngichen Lebenszusammenhänge als Folge ihrer Substanz schädigenden Kräfte schließlich zusammenstürzen lässt.
Diese extrem „kanibalistische“ Wirtschaftsform herrscht inzwischen unangefochten, als einzig totalitäre, diktatorische, äußere, undemokratische Organisationsform vor. Als eine Kraft, die massiv nur ihre an Geld-Profit orientiert, ihr eigene materielle Sachinteresse vertritt und sämtliche, noch erhebliche Lebensbereich ausser ihr, jene der einfachen Menschen und ihrer Umwelt betreffend, vernachlässigt und ausklammert , diese jedoch durch ihre alleinige Präsenz ebenso deformiert.
Diese Wirkung entsteht dadurch, daß diese wirtschaftsform alles Leben ausschließlich ihrem monopolistischen Diktat unterwirft und fortfährt, alle noch freien Räume in zu besetzende, untergeordnete Territorien ihrer Machtausübung umzudeklarieren. Alle besetzten Gebiete werden ihrer Ideologie entsprechend, den sogn. freien Märkten unterweorfen, umfunktioniert und alles natürliche Leben und Lebendigkeit darin, wird einer statischen, absoluten, starren wie uneingeschränkten diktatorischen Verfügungsgewalt ihrer einseitigen Wirtschaftsmacht ausgeliefert.

Der sogn. Marktwirtschaft müssen sich alle anderen Prinzipien und Strukturen, die den Lebensverhältnisse der Menschen besser entsprechen könnten, unterordnen. Auch jene, die sie generell mit-bestimmen, ethische, wie moralische und humanitäre Grundsätze, in Theorie und Praxis müssen sich ihrem Diktat anpassen.
Die Marktwirtschaft ist der alles verzehrende Mutant, dem sich das freie Leben in Breite, Höhe und Tiefe zu fügen und unterzuordnen hat

Markt und daran orientierte Markt-Wirtschaft spaltet und segmentiert, anstatt zusammen zu fügen und zu verbinden, sie beuten aus und wünscht sich immer weitere Vorteile zu verschaffen, anstatt den gemeinsame mit-bestimmten kooperativen Nutzen aller zu be-fördern. Marktwirtschaft vertritt Interessen, die ausuferndes Wachstum, etwa in der Produktion von Waffen und anderen toten Materialien befördern, wodurch Zerstörung natürlicher Lebensräume ermöglicht und fortgesetzt wird, anstatt bescheidenere, rücksichts-vollere und nachhaltig positive, wie Lebens-bejahende Werte zu beachten, zu erhalten und zu würdigen, die auf allgemeinem Einverständnis und sorgsamen Umgang mit dem Leben und den Lebensressourcen aller Beteiligten Menschen und Lebewesen, aufbauen könnten.

Marktwirtschaft ist der Koloss, der dort wo er einmal hingetreten ist, kein duftendes Gras und keine blühenden Landschaften mehr hinterlässt. Ausbeuten, abmähen, verwerten und sich neue Märkte erschließen, wenn die Gebiete, welche sie bearbeitet hat, abgemäht sind. Alles bleibt auf der Strecke und in kümmerlichen Resten verstreut und zerschlagen zurück. Die äussere Natur, die Menschen, das Klima, es bleibt nur Abfall zurück, zerstörte Umwelt und Müll und ein Koffer voller Geld, der aus diesen zersetzenden Aktionen destilliert worden ist. Die Marktwirtschaft reduziert die lebendige, blühende Welt auf das was ihr daran als wesentlich erscheint, einen Koffer voll toter Materie. Den trägt sie mit sich, um diesen weiter zu befüllen und dessen in Inhalt in Geldspeiche rabzulegen, um ihr Werk auf anderen Märkten fortzusetzen

Der Marktwirtschaft geht nicht um die gleichmäßige und nachhaltige Befriedigung menschlicher Grundinteressen, in der mäßigeren und gerechten Verteilung der zur Verfügung stehenden Lebensressourcen an alle Lebewesen, sondern um einen Raubbau an jeglichen Strukturen nur darum, potentielle Märkte zu identifizieren und zu etablieren, die ausgebeutet, bis an natürliche erweitert und beackert werden können. Darin ist kein Verweilen vorgesehen, kein Ausgleich gemäßigter Kräfte, die Menschen zur Ruhe kommen lassen und beschaulicheres, natürliches Wachstum zulassen könnten. Die auf machtvolle Marktbeherrschung, Marktpräsenz und Wachstum ausgerichtete Marktwirtschaft bestimmt inzwischen allein den Rhythmus des Welt-Geschehens und des Lebens und darin kann sie nur wüten, wenn sie unbegrenztes, zerstörerisches und totes Wachstum generiert, das sich über alle natürlichen Grenzen ausweitet und darin anwächst.

Die Marktwirtschaft schließt Interessen und Faktoren, die sie nicht betreffen und die nicht in ihr enges Spektrum passen völlig aus. Sie ignoriert diese wie sie weitgehend natürlichere und gemäßigtere Bedürfnisse der Menschen nicht als solche anerkennt und diese nur in das ihr einseitig zuträgliche, an Markt und daraus abgeleitetem pseudo-Wachstum orientierte Schema pressen will.
Ökologie, Lebensräume, Ressourcen sind in der Markt-basierten Wirtschaft keine bestimmenden Faktoren, an denen man sich auszurichten hätte, oder um sie in den bestimmenden Mittelpunkt der Überlegungen zu stellen. Diese und andere Faktoren sind nur Details, die allein von ihrem Bezug zum Marktgeschehen abhängig gemacht werden, von dessen diktatorischen Forderungen und Präferenzen abhängen. Wenn es irgendwo einen neuen Markt zu erobern gilt, in machtvoller, imperialistischer Herrschaftsorientierung, müssen alle andere, vitalen und sonstigen Interessen dahinter zurücktreten.

Die Gesundheit der Menschen ist kein natürliches Bedürfnisss mehr, das im Einklang mit der sie umgebend Lebenswelt steht, sie ist ebenso Markt geworden der Rendite zu erwirtschaften hat. Die Natur um uns Menschen herum und wir in ihr, sind keine grundsätzlich zu schützende Lebensräume, ausser-wirtschaftlich zu haltende Biotope, nein sie und wir sind ein weiterer Markt. Die Ernährung der Menschen ist kein Prozess, der wohl organisiert und daher auch sozialen Faktoren zu entsprechen hat, als Gewinnbestrebungen und Umsatzzahlen, das ist nun ebenso in der Hauptsache ein Markt. Die Sicherheit der Menschen die in Gesprächen darüber und gegenseitiger ausgeglichener Kommunikation, wie Diskussion thematisiert werden könnten, um darin Lösungen im Interessen aller zu entdecken, ist ebenso ein Markt und alles hat sich darauf aufbauend und anschließend, an rein der Wirtschaft untergeordneten, ihr eigenen und maßgeblichen Wachstumsperspektiven auszurichten.
Die eindimensionale Sicht aus der Markt und Vermarktungsperspektive heraus, bedeute immer, Wachstum und scheinbar positive, an Zahlen ausgerichtet Entwicklung. Es gibt darin kein Null Wachstum ode r eine gesunde Schrumpfung der Märkte die angestrebt werden könnte. Die auf Dominanz und permanente Unterwerfung ausgerichtete, ideale Lebensweise der Marktwirtschaft sieht nur Perspektiven im Wachstum, Ausbeutung, Unterwerfung und finanziellem Gewinnstreben

Viele Menschen sind überhaupt nicht mehr bereit und fähig, außerhalb der beschränkenden, reduzierten Kriterien-Auswahl, der Normen und Maßstäbe einer Markt orientierten Wirtschaft zu denken und zu leben. Ihre und die Lebensinteressen anderer Menschen und Lebewesen nach Kriterien zu beurteilen und Maßstäbe gelten zu lassen, die natürlichere, beruhigter und ökologisch sinnvolle Aspekte überhaupt sehen, erkennen und zulassen. Alles Leben wird auf reine Perspektiven der Wirtschafts-Prozesse reduziert und einseitig durch die Brille der Marktwirtschaft betrachtet. Als hätte diese Marktwirtschaft die Position einer auch natürlichen, allmählichen Evolution eingenommen, die ab dann die Welt verwaltend und diese in Märkte einteilt, und in alleiniger Machtausübung darin über jegliche weitere Entwicklung, Dimension, das Leben darin und dessen Form wie Ausrichtung zu bestimmen hätte.

Und dem muss mittlerweile massiv und ideologisch bewusst, mit anderen, befreienden Ansätzen entgegen getreten werden und ein Menschen würdigere Lebensmodell wieder die Oberhand gewinnen, welches an natürlicherer und geruhsamer, konvivialer Nutzung und Verwaltung des Lebensraums aller Lebewesen ausgerichtet ist.

Der Markt und dessen Profit-Interessen regieren derzeit die Welt. Doch das ist keine Welt nach menschlichem Maß, die sich darin abbildet, eine Welt die im Einklang der ihr zuträglichen Interesse möglichst aller Lebensform ausgerichtet ist, die allen zu gleichen Teilen gehört und in der ohne geraubte Sonderrechte und ohne entwürdigende und bedauerliche Einteilung der Menschen in Arm und Reich gelebt werden darf.

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