Dienstag, 28. Februar 2012

Menschen Verwertung, weitere Kapitel:

"Die meisten Menschen sind so weit unterworfen und angepasst, das sie ihre Unterwerfung, Ausbeutung und Nutzbarmachung als etwas „normal-vernünftiges“, wie durchaus lebenswertes ansehen. Und sie wundern sich nur ab und an, das all die destruktiv-aggressiven Kräfte, die zu ihrer Dominanz, Beherrschung und Unterwerfung aufgewendet und in die Wege gebracht werden, ihnen darauf keine „Freude“, Gelassenheit oder tiefere „Entspannung“ vermitteln.
Wie sollte das auch einer allseits fordernden und überwältigenden Herrschaftsstruktur gelingen mögen, die mit Methoden der „raffinierten Rücksichtslosigkeit, der unmoralischen Gleichgültigkeit und permanent gesteigerten Aggressivität“ operiert?"
(Zitat nach Marcuse aus:dem Text, "Aggressivität in der gegenwärtigen Industriegesellschaft", 1956)


a. Medien als Werkzeuge der gesellschaftlich/gemeinschaftlich e Mitarbeit

Gemeinsam erarbeiteter Konsens und daran ausgerichtete Zielvorstellungen gehen in der aktuellen Gesellschaft immer weiter verloren, sie werden oberflächlich, eher zwanghaft & zwangsweise (ihrer befreienden Potentiale beraubt und eben nicht gemeinsam erarbeitet,) nur noch “machtvoll“ statisch, hierarchisch „von Oben“ eingefordert.

Medien und früher kritische Organe, wie Zeitungen und andere Werkzeuge der öffentlichen Meinung sind in affirmative Duldungsstarre versetzt worden, aufgekauft, eingeschüchtert, Partei Konsens unterworfen, ihrer Aufgabe als kritische Filter der gesellschaftlichen Zielvorstellungen und differierender Positionen entledigt.
Sie sind in ihrer bestimmenden Mithilfe an notwendigen, gemeinsamen, im Konsens geführten, gesellschaftlichen Entwicklungen beraubt.

In einer Zeit, in der Medien, Technik, humanisierte Möglichkeiten (auch in Produktionsprozessen) zur Verfügung stellen, anders, real demokratisch, gemeinsam interessierende Fragen des Zusammenlebens und der gesellschaftlichen Zukunft zu bearbeiten, ist dem entgegen Druck, Ausbeutung, unfrei haltender Anpassungszwang oft noch erheblich gewachsen.
Teamgeist, Gemeinsamkeit wird zwar offen angesprochen und aggressiv eingefordert, entsteht aber nicht aus freier Entscheidung zur Selbstständigkeit oder solidarischer Anteilnahme (als echtem Gewissensentscheid) sondern wird von “außen“, hierarchisch, unter Zwang, als Maßnahme bestimmend "verordnet".

Das gesamte, positiv ausgerichtete Potential freier Mitsprache ist ausgehöhlt , seiner inneren gesunden Dynamik entleert, ist ausgeweidete Hülle, Attrappe, Gerippe geworden, zu einem Konstrukt transformiert, in dem angeblich mit „freier uneingeschränkter Partizipation“ agiert werden kann. Jedoch werden darin nur Herrschafts-konforme Dominanz und entsprechende Machtstrukturen gestützt und befördert. Es wird nur gespielt und so getan „als ob“ dies Freiheit, Mitbestimmung und freie Entscheidung sei (auch dagegen) und diese möglich und befördert werden soll. Aber in "Realität" wird unter dem Deckmantel einer als Freiheit zelebrierten Überanpassung, angeblich „Bewährtes" unhinterfragt von „folgsamen“ Schülern, mit anderen, "ihren eigenen" Worten eingefordert.
Die partizipativ orientierte, auf reale und mündige Mitsprache ausgerichtete, gesellschaftliche Freiheit, ist zu einer funktionalisierten, rein formalen, vorgedruckten, Formular-Freiheit, einer fremdbestimmten Simulation von Freiheit verkümmert, zu einer sinnentleerten Worthülse der Massenproduktion, Fremdverwertung und Massendomination geworden, zu einem Zirkus ohne jegliche echte Mitsprachemöglichkeiten, auf eine von außen bestimmten, massiv auch medial mit allen Kanonen beeinflusste Abgabe von vorgegebenen Kreuzchen an der "richtigen Stelle" reduziert.
Formal reduziertes Zubilligen von Entscheidungsmöglichkeiten, wie im allseits erstarrten „politischen Leben“, ersetzen jene aktiven, lebendigeren, gemeinsam in basisdemokratisch Mitsprache geschaffenen Zielvorstellungen, die wirklich und grundsätzlich erfahrbar, einem aufgeklärten Bewusstsein in einer der ihm entsprechnden, offenen Rahmenbedingungen und mündiger Verantwortlichkeit angemessen sind/ wären.