Eine allgemeine
Lebensverlängerung, die ständig und breit gefordert wird, oder eine
optimierte und angeblich allseits erwünschte Ausweitung der humanen
Lebensdauer dient konträr zu den Ideologien, die jene „Massnahmen“
so erfrischend positivistisch begleiten, auch dazu, den Menschen
länger verwertbar zu halten und verwertbar zu machen.
Anstatt
das es als „natürlich“ angesehen würde, auch „mal früher“ sterben. zu dürfen
Wie es dann früher, in der Steinzeit oder im Mittelalter
etwa gang und gäbe war (wird zumindest gerne behauptet) - (nur bei
Ton-Künstlern werden gewisse, frühe Todeszeitpunkte als Ausnahmen
gefeiert und wie mystische Ereignisse katalogisiert, früher Tod mit
27, 28 oder 33, ...) doch gewöhnlich wird es als ökonomischer wie
persönlicher Top-Gewinn bewertet (in Profitmaximierungs-absicht nur
für wen ,...?), wenn „das Leben“ länger andauert und dadurch
eben zweckmässiger, wie besser und allseits genützt und verwaltet werden
kann.
Wer
länger lebt, ist später tot und konsumiert dabei deutlich länger
und sei es nur das er die Pflege konsumiert, die seine Betreuung und
lebensverlängernden Utensilien beanspruchen. Denn auch das Geld,
welches die Krankenkassen für Pflegedienste Pflegestufen, Geräte,
Menschen und weitere Maschinenparks ausgeben müssen, dafür
bewilligen, wandert schließlich irgendwo hin. Und dieses Irgendwo
ist kein „Nirgendwo“ oder heiliges „Nirvana“, (les "Champs
Elysées", ..) sondern sind die Kassen der Unternehmen, Firmen und
Dienstleister, die dadurch den ökonomisch gefeierten, geldwerten
Umsatz und endlichen (?) Profit daraus generieren dürfen.
Doch
viele der von Älteren in ihrer Umgebung zunehmend betroffen
gemachten Angehörigen, sind meist erheblich erleichtert, um die Last
der anstregenden Zuwendung für jene besonders, für die neben
Urlaubsreisen und dank stressender Zwangsarbeit in verbreiteter,
ungeschützter Lohnsklaverei keine Zeitfenster und Humanressourcen
mehr übrig bleiben,
Sie sind vor dankbarer Ehrfurcht gerührt
und schier erstarrt, wenn sie „es“ erleben dürfen, das ihre
klapprigen, buckeligen Angehörigen von modernsten Maschinen umsorgt
werden, wobei die real humane, old-school notwendige Restzuwendung
stattdessen inflationär, zu teuer geworden ist und nur pauschal im
Galopp nebenbei verabreicht werden kann.
Ach wie schön blinken
doch die Lampen und Lämpchen auf gecleanten Konsolen und den von
bedeutenden Architekten konzipierten Stationen der Spitäler, die
bisweilen erstaunlicherweise stark an Flugterminals erinnern: I
Ist dies
eine gewollt-erwünschte visuelle Metapher oder durch gestresste,
rein profitmaximierende wie Ideen-reduzierte Planung, durch schiere
PR geförderte Phantasielosigkeit geprägt und wackeres
Ausführungs-einerlei etwa bedingt? Oder ist
es nur das hier siegreich angekommene, allseits beschönigte, sogar
global erwünschte, Effizienz-orientierte Optimierungsstreben in
seiner radikalsten Form?
Man freut sich dann schon recht arg, wenn den
wichtigen führenden Organisationen, dem Staat, den Versicherungen, das
Leben der Verwandten so viel wert ist, das sie in den schönen und
stabilen Zweck-Betten der Spitäler liegen dürfen und dort ggf.
mechanisch-elektronisch beatmet werden können. Keiner verschwendet
einen Gedanken oder etwa mehrere davon noch, an Utopien des „humanen“
Sterbens oder den billigenden Freitod, obwohl selbst diese als
Geschäftssegmente anvisiert, bereits von einigen Organisationen und
Hospizinitaiven vereinnahmt und als Dienste fremd-verwaltet,
beansprucht werden.
Wo wird etwa in Altenheimen (in denen es oft nach
Kindergarten muffelt, wegen der dort verabreichten Einheits-, Zweck-
wie Kantinenkost und den Desinfektionsmitteln, etc.) noch kreative
Lebensförderung betrieben? Die Menschen vor Ort sind meist
abgewrackte Verwertungsmasse. Man begnügte sich damit, betont
engagiert zudem, Paläste der fürsorglichen Entfremdung und Notdurft
um sie herum zu konstruieren (an denen kräftig mit Investorenhilfe
und in Verwertungsmodellen verdient werden darf) anstatt ihnen, den
ehemals anständig fürs BSP schuftenden und ehrbar konsumierenden,
alt gewordenen, humane Zuwendung zu verabreichen. Stattdessen werden
sie verwaltet, diszipliniert und kontrolliert, um 19h ins Bett
geschickt und bisweilen zwangs-verpflegt, wenn sie sich der
Kosteinnahme verweigern (vllt schmeckte ihnen diese nur nicht,
besonders?) ` =)
Die
gesamte euphemistisch betonte, arg strapazierte „Lebenserhaltende“
Fürsorge-Technik, die sich an diese verzerrten Leitbilder anfügt,
verdient an der Lebensverlängerung oft erhebliche mehr, als sie an
humanen Vorteilen für noch mit Rest-emotionen behaftete Menschen
birgt.
Auch für jene, die etwa noch 14 Tage nach schwersten
Operationen, bis zu ihrem Tode mit pulsierenden Maschinen und
unzähligen Apparaten im Leben festgehalten werden, ist dieser
Nutzen, ausser unter rein technischen Aspekten, mehr als fragwürdig
Diese geförderte, ausgeweitete Maschinenunkultur ist kein Ersatz
für lebendige Anteilnahme (siehe auch dazu „in Psychologie der
Zukunft Kap 7 S. 229) und humane Zuwendung, Der Mensch ist nur noch
wichtig, weil er zufällig im Auge des Hurrican, im Zentrum des
Maschinenparks auftaucht, vegetiert und „behandelt“ werden muss.
Dort versorgt wird von den „schönen Apparaten“, den
Höchstleitungen ihrer gefeierten Hersteller (die bisweilen ebenso
leichthin Kriegsgerät produzieren, wie andere Zahnarzt-Aufrüster
ebenso, Geschäft ist schließlich Geschäft,..) = was diesen Produzenten schließlich ihre soziale wie behördliche Legitimation
verschafft, die von „ehrbaren Kaufleuten“ zudem.
Man kann
kranke Menschen etwa auf der Intensiv Station nicht mehr frei
besuchen, benötigt annähernd ein Visa, eine offizielle Genehmigung,
den Goodwill (das placet) der werten Ober-und sonstige
Offiziers-Ärzte. Denn keine Laien, die den geregelten Ablauf stören
könnten, sollten sich bitte zu lange im Umfeld technischer Anlagen
und andere Atomkraftwerke aufhalten,, etc.
Werden alte und bisweilen kranke,
kränkelnde Menschen eigentlich noch gefördert und gefordert oder
nur noch in Rollstühle und Pflegebetten der Stufe drei be-fördert.?
Ein Altenheim ist ein abgeschlossenes Areal, das man nur an Sonn-
und Feiertagen betritt, Die Alten werden verwaltet und versorgt und
viele von ihnen, die vorher noch aktiv und sie-„SELBST“- ständig,
waren, werden nicht etwa in einer kultivierte Form der zugänglichen
Autonomie und etwaiger (demokratisch) ausgelegter Mitbestimmung gehalten, sondern sie verdorren zusehends und bauen rigoros und
rapide ab, werden etwa "dementisiert", orientierungslos zu: „aussichtslosen“
Fällen deklariert, die nun aber erheblich die Kassen belasten, angeblich.
Obschon die wenigen,
die von hier fliehen wollen, bestimmt irgendwo noch wissen müssten,
warum. Aber gewöhnlich werden sie hinter komplett mit modernster, elektronisch Schließtechnik versehenen
Türen behegt, nett und bieder von etwa christlichen Organisationen
bewahrt, die nat. auch „verdienen“, wirtschaftlich funktionieren
„müssen“, um die „hohe Qualität“ der Pflegeleistungen für
jene erhalten zu können, jene die sie bisweilen als Platzhalter und
Hüllen mit reduziertem Eigenleben und abgebauten
Selbstbestimmungs-rechten nur noch statistisch, wie mühsam aufrecht stehende Herrscharen verwalten.
In
manche Altenheimen kommt man sich bei Besuchen dort, daher bisweilen
wie in einem absurden Theaterstück vor. Debilisierte alte Menschen
winken, rufen einen um Hilfe an, man möge sie mitnehmen oder
vereinzelt wanken sie im abgetragen Mänteln mit einem zerzausten
Kuscheltier durch die Gänge und werden bisweilen von barschen und
„hart“ gewordenen, gestressten AufseherInnen, abgefangen, zum
Essen geschickt und so gut es geht, allseitig bevormundet, damit es
danach „schneller“ und "besser" gehe. Schneller und besser wohin?
Schließt man ein
wenig die Augen, entdeckt man auch Parallelen zu den "besorgten Müttern",
jene die ihre Kinder in Horte und Kindergärten drängelten oder eilig
geschäftig gestrecct aus jenen wieder hervorzerrten.
Zudem hier vor Ort, nicht
im Hort sondern im Heim, die schwächer werdenden Reaktionen der
Alten abzuwarten oder mit ihnen diverse, optimierte Pflegemassnahmen,
Anweisungen zu diskutieren, dazu ist in diesen fabrikmässig
geführten Zweck-Anstalten, jenen mit hellem Plastik-Holz zugepflasterten,
freundlichen Pflegehöllen, kaum noch Zeit, keine Muße, dort sind
keine blanken Nerven dafür übrig, überhaupt jemals vorhanden oder
eingeplant gewesen!?
Man denke in dieser hoch-„gepimpten“
Optimierungsoase doch ernsthaft, einen Augenblick nur kurz an die „real sozialen“
und angeblich erheblichen Nachteile, die einer Planwirtschaft zumeist
allgemein nachgesagt werden doch hier in durchgeplanten Oasen, auch sinnvoll kapitalistisch orientierten, zweckmässig-effizienten Einsatz gefunden haben?