Sonntag, 15. April 2012

Güterverwertung und Seinserfahrung

Materiell orientierte Überversorgung mit Gütern aller Art und die damit verbundene Ablenkung und Verminderung von Reflektions- und Erkenntnisfähigkeit (Zeitmanagement-, Aufmerksamkeits-probleme, etc.) führen dazu, weniger an Sinnfindung und Erkenntnis der Lebenssituation als Mensch zu arbeiten (und daran interessiert zu sein) wie diese verschleiernden Ebene durchdringen zu wollen und das Positive dahinter zu sehen/ zu erkennen.
Dieses wirtschaftlich massiv gestützte Verhalten verstärkt jedoch unweigerlich und gezielt die Angst vor den eigenen, als zunehmend fremdartig empfundenen (autonomeren) Möglichkeiten der gelebten, aktiven Seinserfahrung, die tendenziell eher zu einer echten, gütlichen, positiv ausgerichteten Wahrnehmung und Akzeptanz des Selbst im Rahmen des Lebensprozesses führen können.

Statt dessen wird permanent manipuliert und von nicht kommerziell ausgerichteter, nicht „verwertbarer“ Erkenntnisbemühung abgelenkt. Es wird eine allseits befestigte, ausgebaute Autobahn im Inneren, eine verinnerlichte Konsumentenhaltung (deren Einfahrten Medien wie Fernsehkanäle darstellen) weiter produziert und gestützt, welche die äussere und innere Welt bis zur Unkenntlichkeit durchdringt. So das ein der wachsenden Innerlichkeit zugemessenes, befreiendes, spirituelleres Potential (auch in vielleicht zufälliger Entdeckung dessen, in vielen, klärenden Lebenssituationen,  etwa, ..) komplett negiert, dagegen nur das kalte, öde-glänzende, oberflächliche Glücksversprechen des gemachten Massenkonsums und dieser eindimensionalen Warenwelt zu setzen bemüht wird und sich dies zunehmend als ausbreitender, trügerischer ERKENNTNIS-Ersatz allseits lächelnd als Vorteil, Schnäppchen, Angebot anzubiedern wagt.

Damit wird geistige Entwicklung, ein Verstehen und daran ausgerichtete Bildung eingeschränkt, bewusst manipuliert, behindert und vereitelt, und das mögliche „echte“ Lebensglück auf das Aussuchen im Konsum unter (immer wieder erneuerten) Glücksversprechen und Produkten in einem überbordenden, allseits zugänglichen Warenkatalog reduziert, zu dessen Bewältigung nur ein extrem eingeschränkte flache Denkleistung und Reflexionshöhe erforderlich sind.
(um das darin vermittelte Glücksversprechen fälschlich und wiederholbar einzulösen,..)

Es werden sterile Warenwelten und Erlebnishorizonte in einer sogn."Überflussgesellschaft"  dargeboten (real eher eine Verminderung des Human-Potentials), die als vielseitig beschworener Ausweg und als Ausweichen gegenüber einer mühevolleren, echten, gelebten Antwort in Transzendenz und Selbst- wie Seinserkenntnis dienen und zusehends tiefergehende Bildungs- und Vermittlungsansätze vereiteln, aushöhlen und verhöhnen, solche die das Leben eben nicht nur als sinnlosen Kampf und unförmigen Wettbewerb betrachten, sondern es eher als positiv ausgerichtete Fügung, wie sinnschaffende Möglichkeit zur Erkenntnis deuten und als vielfältige, mögliche Entwicklung in einer daran ausgerichteten Existenz anzusehen wagen.