Sonntag, 20. Februar 2011

Die drei Pfeiler der Ausbeutung

Drei maßgeblichen Faktoren, denen in strategisch orientierter Entfremdung, Unterdrückung und Ausbeutung die Angestellten, Arbeiter und sonstigen abhängig Beschäftigten in westlichen, sogn. "Zivilisationen"  ausgesetzt sind.

1. Wie bekannt und auch in den Grundzügen nicht merklich in den letzten 60 Jahren verändert, wird den abhängig Beschäftigten in ihren Lohnzahlungen systematisch der Beitrag am mitgeschaffenem Mehr-Wert vorenthalten, den sie durch ihre Effektivität und persönlichen, unermüdlichen Einsatz zum produktiven Wirtschafts-Wachstum der bekannten Industrie- und Unternehmenszweige in denen sie beschäftigt werden, beigetragen haben.
Trotz einem enormen Produktivitäts-Wachstum und der damit verbundenen Möglichkeit durch lebendige Arbeit erstellte Waren in immer kürzere Zeiträumen herzustellen und abzusetzen, werden die Beschäftigten minimal oder kaum an dem von ihnen mit erzeugten und tatkräftig „verursachten“ Gewinnzuwachs beteiligt.

Eine amerikanischer Soziologe hat in fundierten Wirtschaftsanalysen herausgefunden, das in der industriellen Produktionsleistung seines Landes, gemessen am Stand von 1960, bis 1994 etwa, eine Verdoppelung des Gesamt-Wertes der industriellen Produktion in den USA stattgefunden hat.

D.h.: Man hätte sich in den USA ab der 1990er Jahre dazu bereit erklären können, die Arbeitszeit um die Hälfte zu reduzieren, sie um den Anteil zu verkürzen, den diese Diffrenz ausgemacht hätte wenn man allgemein grundsätzlich die industrielle Produktion auf Höhe und Niveau dieser Jahre „eingefroren“hätte.

Ein ausreichender Lebensstandard wäre gesichert gewesen und mehr freie, autonom verw3altete Zeit würde dadurch allen zur Verfügung stehen. Mehr Unabhängigkeit und weniger Vernutzung der Ressource Arbeitskraft, der allgemeinen Lebenskraft der Menschen und der äasseren Natur wären die Folge dieser Maßnahme gewesen. Die Gesellschaft der Menschen hätte mehr Zeit gefunden,  sich in der Gemeinschaft über ihre human orientierten Ziele zu besinnen und an deren Verfolgung in größerer Ruhe zu arbeiten.

Aber was geschieht: Business as usual = Rasender Stilstand und Überproduktion und fortgesetzte Wegwerfgesellschaft bei schleichender, bewusster und geplanter Entwertung der produzierten Güter überall, im alleinigen Interesse der Akkumulation des an Profit-Streben orientierten Unternehmen.

Daher:
= weniger Arbeitszeit in der Herstellung überflüssiger Produkte
(ab einem industriellen Produktionsniveau welches auch bei uns spätestens in den 1970er Jahren erreicht worden ist und auf welches die allgemeine Produktion eingefroren werden könnte, ..)
= weniger Profit der Unternehmen (dadurch weniger Machtausübung dieser auf die in Unfreiheit und Abhängigkeit durch sie gehaltenen, produktiv tätigen Teile der Bevölkerung)
= weniger Unfreiheit dieser abhängig Beschäftigten
= weniger Ressourcenvergeudung bei Erhaltung eines angemessenen Lebensstandards für alle.
2. Abhängig Beschäftigte geben große Teile ihrer Löhne und Gehälter wiederum für Produkte aus, die sie von großen und immer weiter wachsenden Industrie-Unternehmen beziehen.
Im Lebensmittel-Sektor schreitet die totale Zentralisierung der Distribution massiv voran, es geht nicht mehr nur darum, noch den letzte kleinen „Tante Emma Laden“ zu unterbieten und in den Ruin zu treiben, sondern die großen Discounter und Ketten betreiben einen auch regional-politisch hoch subventionierten Standortwettbewerb und Preiskampf untereinander.

Anm.: a. Einen zersetzenden und Konkurrenz-basierten Wettbewerb der nur ökonomisch gesehen sinnvoll erscheint und durch Schlagworte wie Wettbewerbsvorteile, Sieg über den Konkurrenten, Preiskampf, .etc. vermittelt und gestützt wird.


Ein immer währender Kampf tobt, der grundsätzlich an den Interessen der Bevölkerung vorbei geführt wird, die nur noch Statisten in diesem fortgesetzten Warenzauber sind.
Grundsätzlich sind etwa Varianten und Variationen von Lebensmitteln in völlig überbordenden und kontrapunktiven Mengen, „im Angebot“. Von den 12.000 durchschnittlich angebotenen Waren in einem durchschnittlichen Discounter sind schon 150 ausreichend zur Deckung der allgemeinen, Ernährungsbezogenen, menschlichen Lebensbedürfnisse.
(1954 betrug das Angebot eines Lebensmittel Einzelhändlers noch etwa 1400 Produkte)

Im Bereich der kleinen bis mittelgroßen Konsumgüter, wie den Fahrzeuge vom Fahrrad bis zum PKW und den diversen Elektrogeräte, etc. übergibt der lohnabhängige Arbeiter, Angestellte und der sogn. Konsument, einen großen Teil seines erwirtschafteten Gehalts an Unternehmen, die ihm zwar einen Gegenwert dafür „vermitteln“, sie erlangen jedoch mit dem durch diesen Kauf erwirtschafteten Gewinnen eine wachsende und zunehmende Machtposition.

(Der Wert der gekauften Produkte ist jedoch einer geplanten Entwertung durch Verschleis und einem schleichenden, geplanten Wertverlusts durch pseudo- oder reale technische Entwicklung etc. unterworfen,.. )

Nicht der kleine, angeblich "mündige"  Konsument, der Durchschnittsbürger bestimmt maßgeblich in unserer derzeitigen Gesellschaft über Form, Inhalt und Zweck der Industrieprodukte, die ihm verkauft werden (sollen). Die Industrie als allein mächtiger Verwalter der in massiv Bewegung gesetzten Produktionsmittel, behält sich durch die an sie übertragene, akkumulierte und weiter steigenden Wirtschaftsmacht in der Übertragung der Geldvermögen an sie vor, frei und nach eigenem Ermessen, Produkte zu gestalten und zu konzipieren, die zum Verkauf an den Konsumenten bereitstehen und an ihn übergeben werden.
(Vertrieb und Verkauf in die Großteils übersättigten, aktuellen Märkten unter massivem Werbeaufwand, der bei manchen industriellen Produkten bis zu 50% der im Budget dafür veranschlagten Kosten ausmacht.)

Abgesehen von isolierten und relativ überschaubaren Aspekten der Marktforschung wird insgesamt von einer kleinen Elite an beteiligten Unternehmern, Marketingexperten und Gestaltern darüber entschieden, unter Ausnutzung eines ständig wachsenden Profitrate, wie unser Lebensräume zu gestalteten sind und wie „unsere Produkte“ auszusehen haben.

In dem abhängig Beschäftigte ihren Arbeitslohn und Verdienst im Kauf von Produkten, der Industrie und den größeren Unternehmen überlassen, übergeben sie auch ihre mögliche Mit-Verantwortung an jene, die allein und ohne Rückfrage über sämtliche Aspekte dieser Produktion weiträumig bestimmen.


3. Ausbeutung des abhängig Beschäftigten in den nicht transparent gemachten Beschlüssen über Verwendung und Verteilung der von ihnen gezahlten Abgaben und Steuern.

Es wird viel darüber debattiert und immer wieder behauptet, das nur der Staatsapparat als Eigentümer und Besitzer das Geld verteilt und verwaltet, welches er als Einnahmen vom Bürger über Steuern und Abgaben erhält.

Ein wirkliche transparente Beschluss-findung in der Verteilung dieser Einnahmen wurde die Tatsache berücksichtigen müssen, das der Staat eigentlich nur diese Einnahmen „treuhänderisch“ verwaltet und zum Wohle aller Bürger die in seinen Staatsgrenzen leben, einzusetzen hätte und deren Verteilung in allgemeiner und frei beschlossener, öffentlich gemachter Übereinkunft zu regeln sei..
Aber was geschieht aktuell? Eine aufgebauschter und aufgeblähter Verwaltungsapparat, tagt hinter verschlossenen Türen zumeist und befindet hoch-herrschaftlich über einen Staatshaushalt, also die Verwendung der Gelder aller Bürger, in einer Art und Weise, die weder transparent macht wieso noch warum bzw. welche tieferen Gründe und Ratschlüsse zur Verteilung der aufgelaufenen Summen angewandt worden sind. Noch wird dies den sogn. freien Bürgern anders als über ein aufwendig und streng verzahntes Regelwerk an Verordnungen und von einsilbigen Repräsentanten vermittelt, eine Praxis die kaum Möglichkeiten der direkten und konkreten Mitsprache, über Zielsetzung, Zielfindung und Verteilung der vorhandenen Summen und monetären Ressourcen erlaubt und zulässt.

Der Bürger als unfreier Ver-braucher, als Angestellter und abhängig Beschäftigter wird hier ebenso um seine Mitsprache und Teilnahmemöglichkeit beraubt und diese wird ihm unter Aufzählung einer Vielzahl von Scheinargumenten (Komplexität der Themen, Unkenntnis der tieferen Zusammenhänge, etc.) bisweilen vollständig verweigert.

Anstatt in Rücksprache mit jenen für angeblich „mündig“ erachteten Bürgern, im Konsens mit ihnen, Entscheidungen über ihnen zugeordnete und sie betreffende Budgets zu treffen, werden diese von einer Elite, auch an internen Parteirichtlinien orientierten Repräsentanten, allein von jenen unter Ausschluss der Öffentlichkeit hinter verschlossenen Türen getroffen.

Denn wer anderes als die Industrie, die mittleren und größeren Unternehmen und ihre auch im Gebäude des Bundestags etwa aktiv vertretenen Lobbyisten, verfügen über denn derzeit über die notwendige Nähe, die Kenntnis und Einflussmöglichkeiten, wie die persönliche Vertrautheit, die in ihrem Sinne und dem ihrer alleinigen Profitoptimierung und Verwertungsabsichten entsprechend, Entscheidungen über die Verwendung eines Staatshaushalts mitzu-bestimmen?

Ein großer Prozentsatz des Wehretats der Bundesregierung, (mind 65%) geht in die Entwicklung und Produktion von Kriegsgerät, deren Hersteller in direktem Kontakt stehen, über das Verteidigungsministerium, mit den politischen Kräften, die darüber bestimmen wie und wo zu welchem Zweck und Bedarf, Haushaltsgelder, also die dort gesammelten Abgaben der Bevölkerung eingesetzt werden. Etc.

Bei dieser brisanten Aufgabe, die wichtige Entscheidungen im Wohle und Interesse des gesamten Volkes betreffen, darf man die kleinen Gruppe der Entscheidungsträger nicht alleine lassen und sollte ihnen in Rat und Tat interessierte und befähigten Personen aus der Bevölkerung zur Seite stellen. Personen die nicht unbedingt wieder aus einem rein parteilich gebundenen Umfeld stammen sollten. zumal die Organisations-struktur der politischen Parteien in Deutschland nur knapp ein Prozent der gesamten Bevölkerung ausmacht und damit sicher nicht vollständig und komplett die gesamte Interessen der betroffenen Bevölkerung vermitteln kann.

Überproduktion überall.

Im Film, in der Autoindustrie, in der Tierverwertung, bei den Mobil-Telefonen, etc. geht und gilt zumeist Masse vor Klasse.

Quantitative Entwicklung also das erhöhen der Stückzahl geht vor dem Erleben, der bereits erreichten Errungenschaften und einem ausreichenden Haushalten mit allen Ressourcen,die uns umgeben.

Hunderte von Filmen sind etwa schon zu allen möglichen Themen produziert, gedreht und projeziert worden. Anstatt gute alte und wertvolle Filme zu zeigen und in Kinos vorzuführen, muss immer wieder Neues produziert werden, muss die Message immer wieder neu verändert ausgearbeitet und verfeinert werden. wenn das so wäre, im Positiven kreativen Prozess der Verbesserung, wäre das sinnvoll und angemessen. Nur ist diese essentielle Verbesserung oft eine Ausnahme, ebenso inder Automobilindustrie selten anzutreffen.

Sicher ist es sinnvoll Talente in diverse kreativer Ausrichtung zu befördern, Menschen die Gelegenheit zu geben an sinnvollen und bereichernden Umsetzungen für alle zu arbeiten. Aber grundsätzliche Erfahrungen und Erkenntnisse sollten gleichzeitig zumindest gefördert, beachtet und umgesetzt werden.

Was ist denn ein Automobil mehr, als eine Blechdose aus geformtem Blech mit Sitzen und einem Motor darin? Ein Gerät das dazu verhilft, von einem Ort zum anderen zu gelangen?
Ist es so zwingend notwendig unter Beibehaltung der entscheidenden Elemente darin, die äußere Form periodisch und unter Verausgabung großer Mühen und hohem Einsatz zu verändern und damit wertvolle Arbeits- und Lebenskraft und Ressourcen-Verschleiß zu betreiben?

Hunderte Beispiele wären aufzuzählen, die belegen wie aktuell geschafft und geackert wird, „Fortschritt“ nur in der Überproduktion begründet zu sein scheint, die dieses zerstörerische, aktuelle Zivilisationsmodell allein am Laufen zu halten verspricht..






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